ursundestherunterwegs

Friday, November 14, 2014

Aloha Hawaii

O’ahu
7770 km sind wir am Sonntag geflogen, aber nicht heim in die Schweiz, sondern weiter westwärts. Es tut uns leid für die vielen Fans, die am Flughafen Zürich vergeblich nach uns Ausschau hielten. Nach zweimal 5.5 Std. Flugzeit mit Zwischenlandung in San Francisco sind wir in Honolulu angekommen.
Honolulu ist die Hauptstadt des jüngsten US-Bundesstaates Hawaii (1959, aufgrund eines Volksentscheides) und befindet sich an der Südküste der Insel O’ahu (1545 km2). Hawaii ist sowohl der Sammelbegriff der gesamten amerikanischen Inselgruppe wie auch der Name der grössten dieser Inseln, die den Spitznamen Big Island trägt. 
Honolulu ist eine der grössten Städte des Pazifiks. Honolulus Stadtteil Waikiki ist mit seiner exponierten Lage direkt am Meer und den enormen Hotelkapazitäten ein attraktives Touristikziel, für uns lediglich ein Zwischenstopp.
In der hawaiischen Sprache bedeutet Honolulu „geschützte Bucht“.

Mündlich überlieferte Geschichten deuten darauf hin, dass die Gegend vermutlich bereits Mitte 1. Jahrtausend von Polynesiern besiedelt wurde. Nach der Entdeckung durch James Cook (Landung am 20.1.1778; Ermordung am 14.2.1779 in einer Bucht westlich von Honolulu) siedelten sich weisse Missionare, Händler und Walfänger an. Die für den Zuckerrohr- und Ananasanbau angeworbenen chinesischen und japanischen Arbeitskräfte liessen sich nieder. Die berühmten ‚goldenen Menschen’ entstanden aus der Durchmischung polynesischer Ureinwohner mit asiatischen Einwanderern. Heute sind über 40% Asiaten, 24 % Menschen europäischer Herkunft. 6.6%  sind ursprüngliche Hawaiier.
Wegen der grossen strategischen Bedeutung wurde Hawaii während des spanisch-amerikanischen Krieges am 12.8.1898 annektiert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Pearl Harbour zum grössten Flottenstützpunkt der USA im Pazifik ausgebaut. Infolge des Angriffs der Japaner am 7. Dezember 1941 traten die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg ein.

Pearl Harbor ist einer der am häufigsten besuchten Orte auf Hawaii. Ungefähr 1.5 Millionen Besucher kommen jedes Jahr hierher, um zu sehen, wo der legendäre Angriff der Japaner auf Pearl Harbor stattfand und um über dieses Stück Weltgeschichte mehr zu erfahren.
Die bekannteste Sehenswürdigkeiten in Pearl Harbor ist das USS Arizona Memorial. In der Bucht ist über dem gesunkenen Schlachtschiff, in dem die Leichen von 900 Marinesoldaten liegen, eine Gedenkstätte errichtet, zu dem man mit einem Boot hinfährt. Ein Visitor Center des National Parks Service bietet reiche Informationen mit Filmdokumenten. Wir verweilen fast einen ganzen Tag an diesem denkwürdigen Ort. Weitere Gedenkstätten werden von der geschäftstüchtigen Touristikbranche vermarktet.  

Wir logieren in Waikīkī, einem Stadtteil von Honolulu. Der Waikīkī-Strand ist einer der berühmtesten Strände der Welt. Waikīkī erstreckt sich entlang der Küste im Südosten Honolulus bis zum Diamond Head.
Ursprünglich war Waikīkī ein Rückzugsort für Angehörige der Königlichen Familie Hawaiis im 19. Jahrhundert, welche dort surfen lernten. Erste kleinere Hotels wurden gegen 1880 gebaut. Waikīkī hat sich mit mehreren renommierten Hotels zu einer touristischen Hochburg Hawaiis entwickelt. 

Der Diamond Head, auf Hawaiisch Lēʻahi genannt, ist eine 232 m hohe vulkanische Tuffsteinformation auf der Insel O’ahu und das Wahrzeichen von Honolulu und Waikīkī. Sein englischer Name stammt von britischen Seeleuten aus dem 19. Jahrhundert, die die Quarzeinsprengsel mit Diamanten verwechselten.
Wir fahren mit einem Bus an den Fuss des Kraters, durchqueren die Kraterwand in einem Tunnel, gelangen in die Caldera und steigen dann den gegenüberliegenden Kraterrand auf einem Serpentinenweg, über Treppen und durch Tunnels bis zur ehemaligen Festung hinauf. Täglich besteigen Hunderte von Touristen diesen markanten Aussichtsberg. Wir fühlen uns wie auf einer Ameisenstrasse, müssen Entgegenkommenden ausweichen und können die keuchenden und schwitzenden Untrainierten kaum überholen. Zu Fuss geht es dann wieder hinunter und weiter bis an den berühmten Sandstrand, dem wir gemütlich entlang wandern.

Die Vegetation ist wegen des günstigen Klimas sehr vielfältig. Samen, die von Wind und Wellen, aber auch von Vögeln auf die zu 100% aus Lava bestehenden Inseln gebracht wurden, haben im Lauf von Millionen von Jahren eine überaus üppige Flora hervorgebracht. Die meisten heutigen Pflanzen sind aber von den Einwanderern importiert worden. Auch Säugetiere gab es früher ausser einer Fledermausart - keine. Die Zuckerbarone setzten Mungos aus in der Meinung, mit ihnen könnten sie die Rattenplage meistern. Sie hatten aber nicht bedacht, dass Mungos tagaktiv sind, die Ratten eher nachtaktiv sind und gar nicht auf der Speisekarte der Mungos stehen. Statt die Nagetiere dezimieren, wurden die Mungos im Laufe der Zeit selber zum Problem. Sie plündern die Nester der einheimischen Vögel und machen auch vor den Jungtieren nicht halt. Nicht zuletzt deshalb sind mittlerweile viele seltene oder nur auf Hawaii vorkommende Vogelarten stark in ihrem Bestand bedroht oder bereits ausgestorben. 
Weil die Inselkette während Jahrmillionen isoliert war und Feinde fehlten, besitzen viele einheimische Pflanzen und Tiere keine Waffen wie Dornen, Gifte oder scharfe Krallen. Sie können sich gegen aggressive Invasoren kaum wehren und sind innerhalb weniger Jahre vom Aussterben bedroht. Weil sie ihr Verhalten nicht an natürliche Feinde anpassen mussten, fallen sie neuen Raubtieren zum Opfer. Viele der heimischen Vogelarten legen ihre Eier direkt auf dem Boden ab – ein leicht zu erhaschender Leckerbissen für Tiere wie das Jemen-Chamäleon. 

Kaua’i
Nach drei Tagen haben wir den Touristenrummel satt und fliegen in einer kleinen Turboprop-Maschine in einer halben Stunde die 160 km auf die Insel Kaua’i. 15 Minuten nach der Landung haben wir bereits unser Gepäck und den Mietwagen. Freilebende Gockel und Hühner, die massenweise überall anzutreffen sind, begrüssen uns. Eine Woche lang haben wir eine feudale Dreizimmerwohnung mit zwei Balkonen mit Meerblick zur Verfügung. Es ist traumhaft und erholsam, bei offenem Fenster ohne ratternde Klimaanlage schlafen zu dürfen, vor dem Einschlafen nur das Rauschen der Wellen zu hören, am Morgen vom Krähen der unzähligen Gockel geweckt zu werden und den Sonnenaufgang über dem Meereshorizont bestaunen zu können. Bis jetzt haben wir auf der Insel noch keine Hochhäuser gesehen, was uns sehr gefällt. Hier wollen wir wieder auf einsamen Wanderungen die Natur entdecken und die Ruhe geniessen. Eine erste kleine Wanderung führt uns auf einen Aussichtspunkt ganz in der Nähe. Wir sind aber froh, dass die Wanderung kurz ist, denn beständig drohen die Wolkenmassen, uns durchzunässen. Die Luft ist warm und feucht – gefühlte Temperatur 34 Grad! Zudem ist der Weg teilweise derart matschig, dass am Schluss unsere Schuhe kaum zu erkennen sind. Wir beschliessen, sie bis zum Ende dieser Woche nicht zu reinigen.

Es fiel uns sogleich auf, dass die Sprache der Hawaiianer vor allem aus Vokalen besteht. Neben den 5 Vokalen nur noch 7 Konsonanten (h, k, l, m, n, p, w). Die Ortsnamen können wir uns daher nicht leicht merken, obwohl die Schrift rein phonetisch ist. Esther ist fleissig am Lernen.

Blick auf Waikiki vom Diamond Head aus
Derselbe Ausblick mit Teleobjektiv - schrecklich!
Die üppig bewachsene Caldera
 
Blick vom Strand von Waikiki auf den Diamond Head
Gummibaum am Strand
 ... mit mächtigen Luftwurzeln
von den Zuckerbaronen eingeschleppt: der Mungo
 Pearl Harbor: das Arizona Memorial, Grabstätte von 900 Soldaten
 Unsere Maschine für den Flug Honolulu - Lihue
 die Opaekaa Falls auf Kaua'i
 Glücklicher Hahn ...
 ... unter der glücklichen, frei lebenden Hühnerschar
 blühender Baum (Bestimmung vielleicht im nächsten Bericht!)
Ausblick von der Terrasse unserer Wohnung
 Abend am Strand



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