New York
Karte unserer Fahrt der dritten Woche:
In Tappan, 40 Meilen nördlich von Manhattan geben wir unseren RV zurück.
In Tappan, 40 Meilen nördlich von Manhattan geben wir unseren RV zurück.
Dann geht es in einer rasanten Taxifahrt ins
Herz von Manhattan, zwei Blocks vom Empire State Building entfernt. Das Hotel
ist ein uralter Kasten, die neu eingesetzten Doppelglasfenster isolieren kaum,
denn man sieht zwischen Fenster und Rahmen hinaus und der Lärm der Autos dringt
bis in den 12. Stock hinauf. Es hat nur ein Bett, so dass wir uns die nächsten
drei Nächte gegenseitig um den Schlaf bringen. Kein Kühlschrank, keine
Kaffeemaschine, keine Aufhängevorrichtung für die Badtücher. Diese wirft man
vermutlich nach Gebrauch einfach auf den Boden! Dafür Bügeleisen und Bügelbrett
und jeden Tag neue Bettwäsche!? In der schmalen Eingangshalle, die durch
ringsum angebrachte Spiegel einen grösseren Raum vortäuscht, gibt es am Morgen
einen Kaffee und Cones (Küchlein), die man im Stehen konsumiert. Esther meint,
das teuerste und zugleich lausigste Hotel, das wir in unserem Leben hatten. Irgend
ein Milliardär sahnt da kräftig ab; die Angestellten mit ihren mickrigen
Salären sicher nicht! Doch wir werden die drei Nächte überstehen!
Den ganzen Nachmittag des ersten Tages bummeln
wir durch die Stadt. Die Sonne scheint warm, dringt aber kaum in die
Strassenschluchten hinein. Nur auf dem weiträumigen Central Park, dem 1 km
breiten und 4 km langen Park mitten in der Stadt, tummeln sich die Leute und
geniessen auf den grossen Rasenflächen ein Sonnenbad. Eichhörnchen rennen umher
und versuchen, Nahrung zu ergattern oder Nüsse zu vergraben. Man vergisst, dass
man sich im Herzen einer Grossstadt befindet. Nur die Spitzen der
Wolkenkratzer, die hinter den Baumkronen in den Himmel ragen, erinnern uns
daran.
Die 5th Avenue, die Paradestrasse von
Manhattan, an der unzählige Luxusgeschäfte stehen, ist unwahrscheinlich
frequentiert. Auch die Firma Lindt ist präsent: ein kleines Geschäft, von
Kunden dicht belagert, die anstandslos die doppelt so hohen Preise wie in der
Schweiz bezahlen! Auf der nördlichen Meile wid es für Fussgänger direkt
schwierig, voranzukommen. Ein Gedränge fast wie bei der Street Parade!
Wir lernen, dass man die Strasse auch bei Rot
überquert. Die Autos, die bei Grün über eine Kreuzung fahren, hupen zur
Sicherheit. Im Financial District ganz im Süden Manhattans bricht gegen Abend das
Verkehrschaos aus. Die Strassen sind vollgestopft, die Autos blockieren die
Kreuzungen. Dauerndes Hupkonzert und das Sirenengeheul der Polizeiwagen, die
sich natürlich auch keinen Weg durch das Chaos bahnen können!
Am zweiten Tag fahren wir mit der New Yorker
Subway, dem weltweit grössten aber etwas heruntergekommenen Untergrundbahnsysstem,
in den Süden (Lower) Manhattans, quetschen uns durch die hohen Wolkenkratzer
hindurch, freuen uns an den kleinen Pärken mit den vielen Eichhörnchen,
besichtigen das sehr gut präsentierende Indianermuseum und fahren dann mit der
kostenlosen Fähre an der Freiheitsstatue vorbei hinüber nach Staten Island und
gleich wieder zurück. Wir geniessen die Fahrt an der frischen Luft und haben
eine phantastische Aussicht auf Manhattan, die Brooklyn Bridge, Ellis Island,
wo früher die Immigranten auf die Einreisegenehmigung warten mussten. In der
Zeit von 1892-1954 kamen nicht weniger als zwölf Millionen Einwohner über diese
Insel in die USA! Auch die 46.5 m hohe Freiheitsstatue und das dahinter
liegende Jersey mit den ausgedehnten Hafenanlagen können wir bewundern. Dann
geht die Fahrt gleich wieder zurück. Wir bummeln auf einer Promenade, dem
Battery Park City Greenway, dem linken Ufer des Hudson entlang. Wir sehen u.a.
das Fort Clinton, eines der sieben damals noch im Wasser stehenden
Befestigungsanlagen, welches 1812 das damalige NY vor den Briten zu schützen
hatte. Ein Bronzeadler erinnert an die vielen Tausend Marinesoldaten, die im
zweiten Weltkrieg umkamen. Ihre Namen sind alle auf grossen Steintafeln
aufgezeichnet. Gleich daneben steht ‚The Sphere’, ein 5 m grosses Kunstwerk aus
Stahl und Bronze, geschaffen 1971 von einem bayrischen Künstler für das World
Trade Center. Beim Einsturz der Türme am 11.9.2001 wurde es beschädigt, konnte
aber im Park als Mahnmal aufgestellt werden. Erschütternd ist das ‚National
September 11 Memorial & Museum’: ein Pavillon als Eingang zum dieses Jahr
eröffneten 4500 m2 grossen Museum, ein Eichenhain, ein Wasserbecken
mit Wasserfall. Rund um das Becken die Namen der 2982 Opfer des Attentats.
Daneben steht das neue Center, der Freedom Tower mit einer Höhe von 1776 Fuss
(als Erinnerung an die Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung vom Jahr
1776).
Am dritten Tag verschicken wir unsere
Reisetasche mit den Utensilien, die wir auf unserer Weiterreise nicht mehr
benötigen: Schlafsack, Regenjacke, warme Wäsche. Der Versand geht nur noch per
Luftpost und wird ziemlich willkürlich gehandhabt. Mal heisst es, man könne es
nur in den offiziellen Schachteln versenden, mal man müsse alles in Plastik
einpacken, schliesslich können wir die Reisetasche so wie sie ist, versenden. Auf
dem Formular müssen wir allerdings angeben, ob Schlafsäcke und Pullover und
Jacken Frauen- oder Männerkleider sind!? Wir entscheiden uns für beides! Mal sehen, ob und wie sie ankommt.
Ein weiterer Stadtbummel führt uns den
Broadway hinunter an den bekannten Plätzen (Madison, Union, Astor) vorbei ins
West Village zur Christopher Street und weiter bis in die China Town, wo wir
endlich ein Menue mit Gemüse finden.
Nach einer kurzen Siesta im Hotel fahren wir
wieder an die Südspitze Manhattans und wollen das Holocaustmuseum besichtigen,
das leider wegen der Festtage (Sukkot) geschlossen ist. Deshalb unternehmen wir
noch einen ausgedehnten Spaziergang durch den Central Park. Eigentlich hatten wir einen ganzen Tag für den Besuch des Metropolitan Museums vorgesehen. Angesichts der endlosen Warteschlangen vor den Museen verzichteten wir darauf.
Mitten in der Stadt, in der Nähe des Astor
Place, nehmen wir am Donnerstag den reservierten Mietwagen entgegen. Zu unserer
Freude ist der bestellte Wagen nicht vorhanden, so dürfen wir einen grösseren
Wagen, in dessen Kofferraum all unser Gepäck problemlos Platz hat, in Empfang
nehmen. In der Mittagszeit herrscht auf den Strassen weniger Gedränge, und so
kommen wir heil aus dem Labyrinth Manhattans heraus! Wir benutzen kein
Navigationsgerät. Die App ‚mapy.me’ leistet hervorragende Dienste. Auf dem iPad
lässt sich ein grosser Ausschnitt einsehen, den man unbegrenzt vergrössern und
auf dem nebst Einbahnstrassen auch Tankstellen, Restaurants, Einkaufsläden,
Hotels sehen kann. Da zudem vielerorts das GPS funktioniert, sehen wir auch
gleich, wo wir sind (oder wohin wir uns verfahren haben). Die verwirrende
Einfahrt auf die Washington Bridge lässt sich so leicht entwirren. Der Palisade
Parkway, eine 50 km langen Schnellstrasse, führt zuerst am rechten Ufer des
Hudson River entlang und bietet immer wieder schöne Aussichten auf die
gegenüberliegende Grossstadt. An einem Aussichtspunkt sitzen Ornithologen an
Feldstechern und Teleskopen. Auf einer vierspurigen Strasse geht es zügig,
hügelauf und –ab, an Flüssen entlang durch die farbenfrohen Wälder bis Johnson
City, wo wir bereits ein Hotel gebucht haben. Wir sind glücklich über das
grosse Zimmer, mit zwei grossen Betten, Kühlschrank, Internetanschluss,
Frühstück, freundliche Bedienung – und dies alles zu nur einem Viertel des
Preises, den wir im alten Kasten in NY zahlen mussten!
Morgen geht es weiter nach Kanada, auf die
kanadische Seite der Niagara Falls.
Am Eingang zum Central Park
Wiese im Park
Eichhörnchen mit Baumnuss
Der Jacqueline Kennedy Onassis See im Norden des Central Parks: Trinkwasser für Manhattan
Im Financial District
Kirche inmitten der Stadt
Wieviele Bücher hat er wohl schon verkauft? Anstrengender Job!
Bei stundenlangem Stadtwandern leiden die FüsseSchulpause: die Polizei sperrt einen Strassenabschnitt, damit die Schülerinnen und Schüler Fussball spielen können
ein Park mitten im Herzen der Stadt
... und auf der Brücke
die Freiheitsstatue mit Jersey im Hintergrund
The Sphere, Mahnmal an 9-11
Die Washington Bridge vom Palisade Parkway aus. Im Hintergrund Manhattan
2 Comments:
Liebe Esther
lieber Urs
Wiederum sehr interessant die Berichte eurer Reise.
Auch wir sind z.Z. in den Staaten, in Florida mit unsere Tochter und den Enkeln.
Leider fliegen wir am 17. Okt. bereits wieder zurück in die CH .. aber Australien liegt ja vor uns.
Wir wünschen euch weiterhin viel Spass.
Liebe Grüsse
Franz und Vreni
Lieber Grospapi, liebes Grosmami,
danke für die tollen Fotos!
das Eichhörnchen hat uns sehr gefallen und die hohen Häuser im Financial District! Und dass der Mann da auf der Strasse seinen Bücherladen hat, können wir uns kaum vorstellen :D
Die Freiheitsstatue kennen wir aus dem Spiderman-Film!
Ganz liebe Grüsse, auch von Mami & Papi
Emil & Moritz
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