ursundestherunterwegs

Thursday, September 18, 2014

Von Boston via Newark in die Adirondack Mountains

Nach einem achtstündigen ruhigen Flug landen wir am Samstag gegen 20 Uhr Ortszeit in Boston. Die ‚Immigration’ verläuft problemlos – wir haben immer noch ein gültiges Visum – aber dauert wegen des grossen Andrangs fast eine Stunde. Die kurze Fahrt im Taxi führt uns fast durchwegs in Tunnels unter einem Meeresarm in die Downtown. Zwei sonnige, aber am Vormittag noch recht kühle Tage verbringen wir in der Stadt mit ausgiebigem Bummeln dem Charles River entlang, dessen Uferpromenade vor allem von Joggern geschätzt wird, und mit einer Führung durch die ‚Altstadt’. Das ruhige Stadtviertel auf dem Beacon Hill mit den alten aus Backstein errichteten Häusern, die an von Bäumen umsäumten Strassen stehen, gefällt uns besonders, auch wenn die Tatsache, dass die Gaslicht-Beleuchtung den ganzen Tag brennt, uns Umweltbewussste etwas stört.

Am Montag Abend fliegen wir in einem einstündigen Flug der UA nach Newark. Der Anflug mit Blick über den Hudson River auf die Skyline von Manhattan ist überwältigend. Im Flughafen suchen wir vergeblich nach einem Shuttle zum nur (in Luftlinie!) 2 km entfernten Hotel. Schliesslich nehmen wir uns für $ 30 (dreissig!) ein Taxi, gelenkt von einem nicht hilfsbereiten, nicht weissen Taxifahrer, der uns bezüglich Trinkgeld und Bezahlung noch kräftig übers Ohr hauen will!
Umso freundlicher ist die Dame an der Rezeption des Hotels, die uns für den erlittenen Ärger am nächsten Morgen ein feudales Frühstück offeriert. Ebenfalls sehr freundlich und noch gesprächiger ist der Chauffeur des Shuttlebusses, der uns am folgenden Morgen früh an die 55 km entfernte Vermietstation des RV nach Tappan führt.
Dort regnet es kräftig. Wir richten uns im RV ein und lassen uns kurz instruieren, bevor wir gegen 11 Uhr losfahren. Das Fahrzeug ist in Florida eingelöst. Auf dem Fahrzeugschild steht ‚sunshine state’. Und wirlich, kaum sind wir losgefahren, hört es auf zu regnen! Der 7.29 m (23 ft.) lange, 2.51 m breite und 3.3 m hohe RV ist mit einem starken10 Zylinder-Motor ausgerüstet, Hubraum 6.8 l, 305 PS. Er ist geräumig, WC und Duschkabine sind vorhanden, Kleiderablagen genügend, aber an der Kücheneinrichtung ist kräftig gespart worden. Auch Steckdosen gibt es keine am Tisch, sondern im WC und unten an der Eingangstüre, so dass wir uns bald ein Verlängerungskabel kaufen. Ausserdem ist der Wagen nicht besonders sauber. Das Doppelbett hinten im Wagen ist so hoch angesetzt, dass Esther sich richtiggehend hochstemmen muss. Unter dem Bett befindet sich hingegen ein sehr geräumiger Aussenstauraum, in dem man ein Dutzend Asylanten schmuggeln könnte.
Wir haben ein Navigationsgerät gemietet, das wir gleich am ersten Tag einsetzen – und gleich wieder verstauen. Trotz der Eingabe für RV will uns die freundliche Dame auf einen für RV gesperrte Strasse und schliesslich auf einem einstündigen Umweg auf Nebenstrassen an unser Tagesziel führen. Als ich mich schliesslich durchsetze, verstummt sie verärgert. Ich entschliesse mich kurzerhand, Esther als GPS einzusetzen: Wir fahren fortan mit Strassenkarten des AAA. Für Details haben wir auf dem iPad das App ‚maps.me’ runtergeladen, das sehr detaillierte Angaben wie Strassennamen, Restaurants, Tankstellen, Einkaufsläden etc. angibt.

Die ersten zwei Nächte verbringen wir in den Catskill Mountains. Auf dem im Wald gelegenen Campground sind wir praktisch alleine: nur ein einziges weiteres Fahrzeug hat den Weg hierher gefunden. Die Stille und Einsamkeit nach den paar betriebsamen Tagen ist erfrischend. Die Nacht ist kühl. Da wir aber zusätzlich je einen Schlafsack mitgenommen haben und die Heizung gut funktioniert, sind wir am Morgen schnell wieder aufgetaut. Tagsüber scheint dann die Sonne recht warm. In den dichten Wäldern machen wir ausgiebige Spaziergänge, sehen Biberburgen, von Bibern angenagte Bäume, viele Eichhörnchen und übersehen fast eine Hirschkuh (Weisswedelhirsch), die zehn Meter neben uns friedlich nach Nahrung sucht und uns vollständig ignoriert. Zum Abschluss sehen wir im Geäst einer Eiche eine Eule, die wir wunderbar beobachten können. Leider haben wir bisher keine Bären gesehen. Im Frühsommer hielt sich eine Bärenmutter mit zwei Jungen im Park auf. Man stellte eine Falle auf, um sie zu fangen und umzusiedeln, da man auch hier wie im Bündnerland Bären nicht gerne in bewohntem Gebiet sieht. Am Morgen war die Falle zugeschnappt. Doch nicht die Bärenmutter sass drin, sondern ein mächtiger Bär. Um ihn zu narkotisieren, benötigte man drei Beruhigungsspritzen! Er wurde ausgemessen und mit Halsband versehen umgesiedelt.
Unangenehm fallen lediglich ein paar Einheimische auf, die ihre Hunde frei im Wald herumlaufen lassen, obwohl dies in diesem State Park ausdrücklich verboten ist. Da fühlen wir uns leider wieder fast wie zu Hause! Auch die Verkehrsdichte und das generelle zu schnelle Fahren erinnert uns zu sehr an die Heimat. Das sind wir uns vom Westen der USA gar nicht gewohnt!
Auf der Fahrt nordwärts auf der I 87 über Albany, der Hauptstadt des Staates New York, wird es aber doch ruhiger.
Nun sind wir in einem privaten Campground, haben Full Hook (Wasseranschluss, Elektrisch, Abwasser) und Internetanschluss, können unsere Mails lesen und beantworten und ausgiebig surfen.

Beacon Hill, Boston

 am Charles River, Boston






im Catskill Mountain State Park





















1 Comments:

At 4:34 PM, Blogger Unknown said...

'like'
so you made a good start....!!
enjoy your tour
nell

 

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